Die französische Regierung hat angekündigt, die Förderung für Elektroautos ab 2025 deutlich zu reduzieren. Der „bonus écologique“ soll um ein Drittel gekürzt werden, während die Strafen für Fahrzeuge mit hohem CO₂-Ausstoß weiter steigen. Begründet wird dies mit sinkenden Kosten für Elektrofahrzeuge und deren zunehmender Verbreitung. Besonders einkommensschwache Haushalte sollen weiterhin bevorzugt unterstützt werden. Die Kürzung der Subventionen könnte jedoch den Absatz von Elektrofahrzeugen bremsen und den Übergang zur Elektromobilität erschweren.
Die Kürzung der E-Auto-Förderung: Was bedeutet das?
Die französische Regierung plant, das Budget für die Elektroauto-Prämien ab 2025 zu senken. Der „bonus écologique“ wurde ursprünglich eingeführt, um den Kauf von Elektrofahrzeugen attraktiver zu machen und die CO₂-Emissionen im Verkehrssektor zu senken. Die bisherige Subvention lag bei bis zu 7.000 Euro, abhängig vom Einkommen des Käufers, und half dabei, die oft höheren Anschaffungskosten für Elektroautos zu kompensieren.
Doch ab 2025 soll diese Förderung um ein Drittel gekürzt werden, sodass nur noch 1 Milliarde Euro zur Verfügung stehen. Die Regierung begründet dies mit den sinkenden Produktionskosten und dem wachsenden Marktanteil von Elektroautos. Dadurch sei eine solch umfangreiche Subventionierung nicht mehr notwendig.
Für die einkommensschwächeren Bevölkerungsschichten soll es weiterhin eine angepasste Förderung geben, um den Umstieg auf Elektromobilität zu erleichtern. Ein subventioniertes Leasingprogramm für Haushalte mit geringem Einkommen, das 2025 wieder aufgenommen werden soll, zielt ebenfalls darauf ab, den Zugang zu Elektroautos zu verbessern.
Der Umwelt-Malus: Strafen für umweltschädliche Fahrzeuge steigen
Parallel zur Kürzung der Elektroauto-Prämien wird der sogenannte „malus écologique“, eine Strafsteuer für besonders umweltschädliche Fahrzeuge, weiter verschärft. Diese Steuer, die auf Fahrzeuge mit hohem CO₂-Ausstoß bei der Erstzulassung erhoben wird, soll ab 2025 weiter steigen. Bereits jetzt können Fahrzeuge mit hohem CO₂-Ausstoß mit einer einmaligen Strafzahlung von bis zu 60.000 Euro belegt werden. Dieser Höchstsatz soll auf 70.000 Euro angehoben werden.
Die Schwelle, ab der diese Steuer greift, soll zudem von 118 g/km CO₂ auf 113 g/km gesenkt werden, was bedeutet, dass mehr Fahrzeuge besteuert werden. Diese Maßnahmen sollen dazu führen, dass leichtere und emissionsarme Fahrzeuge bevorzugt werden und der Markt stärker auf klimafreundliche Technologien umsteigt.
Auswirkungen auf den Elektroautomarkt
Die geplante Kürzung der Prämien könnte weitreichende Auswirkungen auf den Absatz von Elektroautos haben. Gerade in Frankreich, wo die Prämien bisher eine große Rolle beim Kauf von Elektrofahrzeugen spielten, könnte der Markt langsamer wachsen als erwartet. Auch wenn die Preise für Elektroautos durch technologische Fortschritte und sinkende Batteriekosten allmählich sinken, bleibt der Preis oft höher als bei vergleichbaren Verbrennermodellen.
Die Kürzung der Förderung könnte vor allem Haushalte mit mittlerem Einkommen treffen, die bisher auf die Subventionen angewiesen waren, um sich ein Elektrofahrzeug leisten zu können. Obwohl einkommensschwache Haushalte weiterhin bevorzugt gefördert werden sollen, bleibt fraglich, ob diese Maßnahmen ausreichen, um den Markt nachhaltig zu stärken.
Fazit: Ein Wendepunkt für die E-Mobilität in Frankreich
Die geplante Kürzung der Elektroauto-Prämien in Frankreich markiert einen Wendepunkt für die Elektromobilität im Land. Während die Regierung argumentiert, dass die Förderung aufgrund sinkender Kosten nicht mehr in vollem Umfang notwendig sei, könnten die Maßnahmen den Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen verlangsamen. Gleichzeitig setzen strengere Strafen für umweltschädliche Fahrzeuge Anreize, auf klimafreundlichere Modelle umzusteigen. Es bleibt abzuwarten, wie diese politischen Entscheidungen den französischen Automarkt in den kommenden Jahren beeinflussen werden.